Förderung digitaler Gesundheitskompetenz in benachteiligten Lebenslagen durch Community-orientierte Ansätze: Ergebnisse eines Workshops
Zusammenfassung
Hintergrund
Der digitale Wandel beeinflusst die Prävention und Gesundheitsförderung insbesondere für Menschen in benachteiligten Lebenslagen. Digitale Gesundheitskompetenz ist notwendig, um gesundheitsrelevante Informationen in Bezug auf digitale Anwendungen und Informationsangebote zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Zielgruppengerechte Angebote zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz bei benachteiligten Bevölkerungsgruppen sind rar. Ziel des Workshops während der 58. Jahrestagung der DGSMP war es, Herausforderungen und Potenziale der Förderung digitaler Gesundheitskompetenz bei benachteiligten Gruppen zu identifizieren und interdisziplinäre Ansätze zu diskutieren.
Methode
Der Workshop kombinierte interaktive Methoden wie Perspektivwechsel und Zukunftswerkstatt, um verschiedene Sichtweisen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Teilnehmende aus unterschiedlichen Fachbereichen diskutierten entlang problembasierter Beispielszenarien spezifische Herausforderungen für unterschiedliche Zielgruppen.
Ergebnisse
Für Menschen mit zugeschriebener geistiger Behinderung zeigte sich die Notwendigkeit, digitale Angebote an ihre Fähigkeiten anzupassen und einfache, zugängliche Plattformen zu entwickeln. Für ältere Menschen/Pflegebedürftigen wurden ethische Fragen und die Notwendigkeit, Technologie verständlich zu machen, diskutiert. Für Schüler:innen zeigte sich die Dringlichkeit, Medienkompetenz in den Schulalltag zu integrieren, um Fehlinformationen entgegenzuwirken und gesunde Entscheidungen zu fördern. Die Diskussionen betonten die Bedeutung von spezifischen, auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnittenen Maßnahmen.
Schlussfolgerungen
Ein Community-orientierter Ansatz, der Menschen in ihren spezifischen Lebenskontexten anspricht, wurde als effektiv hervorgehoben. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, digitale Gesundheitsangebote und Kompetenzförderung zielgruppenspezifisch zu gestalten. Es bedarf weiterer Forschung und praktischer Erprobung von Konzepten, die sowohl digitale als auch präsentische Elemente integrieren, um die Gesundheitskompetenz effektiv zu stärken und alle Bevölkerungsgruppen adäquat zu unterstützen.