Verschwörungstheorien und paranoider Wahn: Lassen sich Aspekte kognitionspsychologischer Modelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung von paranoiden Wahnüberzeugungen auf Verschwörungstheorien übertragen?
Publication type: Journal Article
Publication date: 2022-04-14
scimago Q2
wos Q4
SJR: 0.362
CiteScore: 1.5
Impact factor: 0.9
ISSN: 18627072, 18627080
Law
Psychiatry and Mental health
Applied Psychology
Abstract
Der vorliegende narrative Übersichtsartikel stellt zunächst verschiedene Definitionen von Verschwörungstheorien und Verschwörungsmentalität vor und präsentiert Studien zu Zusammenhängen zwischen Persönlichkeitseigenschaften, Symptomen psychischer Störungen und Verschwörungstheorien. Anschließend werden die Kontinuumshypothese des Wahns sowie neuere Konzeptualisierungen von allgemeinem und paranoiden Wahn diskutiert, des Weiteren werden typische kognitionspsychologische Modelle präsentiert, die die Entstehung und Aufrechterhaltung von Wahnüberzeugungen durch eine Interaktion von biologischen Vulnerabilitätsfaktoren, psychologischen Faktoren und sozialen Faktoren erklären. In diesen Modellen mediieren sowohl kognitive Verarbeitungsstile („cognitive biases“) als auch emotionale Prozesse die Entstehung und Aufrechterhaltung von Wahn, beispielsweise die Tendenz, voreilige Schlussfolgerungen zu treffen („jumping to conclusions bias“), sowie externale Kontrollüberzeugungen und ein externalisierender personalisierender Kausalattributionsstil. Anschließend wird diskutiert, ob Menschen, die Verschwörungstheorien zugeneigt sind, ebenfalls ähnliche kognitive Verarbeitungsstile aufweisen, die auch bei Personen zu finden sind, die paranoiden Wahnüberzeugungen zustimmen und unter psychotischen Störungen leiden. Parallelen bestehen zwischen beiden Personengruppen beispielsweise im Hinblick auf eine Neigung zu externalen Kontrollüberzeugungen und einen external personalisierenden Kausalattributionsstil. Auch bestehen Ähnlichkeiten in der Neigung, voreilige Schlussfolgerungen zu treffen. Fragen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen beiden Phänomenen sollten in weiteren präregistrierten experimentellen Studien quer- sowie längsschnittlich untersucht werden. Möglicherweise könnten moderne niedrigschwellige Interventionsmethoden der kognitiven Verhaltenstherapie von Psychosen (CBTp) in die Beratung oder Prävention von Verschwörungstheorien implementiert werden.
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Mehl S. Verschwörungstheorien und paranoider Wahn: Lassen sich Aspekte kognitionspsychologischer Modelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung von paranoiden Wahnüberzeugungen auf Verschwörungstheorien übertragen? // Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie. 2022. Vol. 16. No. 3. pp. 195-204.
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Mehl S. Verschwörungstheorien und paranoider Wahn: Lassen sich Aspekte kognitionspsychologischer Modelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung von paranoiden Wahnüberzeugungen auf Verschwörungstheorien übertragen? // Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie. 2022. Vol. 16. No. 3. pp. 195-204.
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RIS
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TY - JOUR
DO - 10.1007/s11757-022-00710-2
UR - https://doi.org/10.1007/s11757-022-00710-2
TI - Verschwörungstheorien und paranoider Wahn: Lassen sich Aspekte kognitionspsychologischer Modelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung von paranoiden Wahnüberzeugungen auf Verschwörungstheorien übertragen?
T2 - Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
AU - Mehl, Stephanie
PY - 2022
DA - 2022/04/14
PB - Springer Nature
SP - 195-204
IS - 3
VL - 16
SN - 1862-7072
SN - 1862-7080
ER -
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@article{2022_Mehl,
author = {Stephanie Mehl},
title = {Verschwörungstheorien und paranoider Wahn: Lassen sich Aspekte kognitionspsychologischer Modelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung von paranoiden Wahnüberzeugungen auf Verschwörungstheorien übertragen?},
journal = {Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie},
year = {2022},
volume = {16},
publisher = {Springer Nature},
month = {apr},
url = {https://doi.org/10.1007/s11757-022-00710-2},
number = {3},
pages = {195--204},
doi = {10.1007/s11757-022-00710-2}
}
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Mehl, Stephanie. “Verschwörungstheorien und paranoider Wahn: Lassen sich Aspekte kognitionspsychologischer Modelle zu Entstehung und Aufrechterhaltung von paranoiden Wahnüberzeugungen auf Verschwörungstheorien übertragen?.” Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie, vol. 16, no. 3, Apr. 2022, pp. 195-204. https://doi.org/10.1007/s11757-022-00710-2.