Traumatische Schäden des Gehirns mit gleichzeitiger Beteiligung von Wirbelsäule und/oder Rückenmark

Bisher wurden Schädel-Hirn- und Wirbelsäulen-/Rückenmarksverletzungen als getrennte Kategorien besprochen. Erst seit etwa 25 Jahren wurde den indirekten Verletzungen des Schädels nach direkter Gewalteinwirkung auf den fixierten Torso mit indirekter Weiterleitung der einwirkenden Gewalt via Hals auf den Kopf, den sog. Whiplash- oder Schleuderverletzungen Aufmerksamkeit geschenkt und als ein klinisches Syndrom abgegrenzt. Dieses Syndrom wurde bereits detailliert abgehandelt. Für Einzelheiten wird auf Bd. 13/VII dieser Reihe, S. 227, verwiesen. In diesem Abschnitt sollen die gleichzeitig und kombiniert auftretenden Gewebeschäden am Kopf und Gehirn einerseits und an HWS und Halsmark andererseits besprochen werden. Diese Verletzungen werden im angloamerikanischen Sprachraum als „concomitant injuries“ bezeichnet. Die gleichzeitig bei schweren Schädel-Hirn-Verletzungen vorliegenden traumatischen Schäden an HWS und Halsmark werden klinisch gesehen von den ersteren oft maskiert. Die Verbindung von traumatischen Schäden von Gehirn und Wirbelsäule und/oder Rückenmark ist zweifellos viel häufiger als allgemein angenommen wird.