Das Long-QT-Syndrom: Unerkannte Gefahr bei ambulanten Operationen mit Tumeszenz-Lokalanästhesie oder wann ist auch eine verdünnte Lokalanästhesie ausreichend?
Zusammenfassung
Das Long-QT-Syndrom (LQTS) ist eine oft unerkannte Herzerkrankung, die durch eine verlängerte QT-Zeit im EKG charakterisiert ist. Diese kann Herzrhythmusstörungen wie Torsade-de-Pointes-Tachykardien auslösen, die potenziell lebensbedrohlich sind. Das Syndrom tritt angeboren durch genetische Defekte oder erworben auf, beispielsweise durch Medikamente wie Antiarrhythmika, Antidepressiva, Antibiotika oder durch Narkosemittel wie Propofol.
Adrenalin birgt bei LQTS-Patienten ein erhöhtes Risiko für Arrhythmien. Im ambulanten Setting bei kürzeren Operationen wie Venenbehandlungen kann der Verzicht auf Adrenalin die Sicherheit erhöhen. Dabei ist eine angepasste Anwendung von Lokalanästhetika erforderlich, um rechtliche und medizinische Risiken zu minimieren.