Optimale präoperative Diagnostik beim Rektumkarzinom
Zusammenfassung
Ziel der präoperativen Diagnostik beim Rektumkarzinom ist die Erfassung des Ausmaßes der lokalen und systemischen Tumorausbreitung. Das lokale Staging umfasst die Rektoskopie mit exakter Höhenlokalisation, die histologische Sicherung, die MRT des Beckens und – insbesondere bei lokal begrenzten Tumoren – die Endosonografie. Die Befundung der MRT sollte neben der Höhe des Tumors und der möglichen Infiltration von Nachbarorganen den minimalen Abstand des Tumors zur mesorektalen Faszie enthalten. Wichtig ist zudem die Angabe MR-morphologischer Kriterien extramuraler Gefäßinvasion. Bei tiefen Karzinomen ist der Bezug zu den einzelnen Komponenten des Schließmuskels eine wichtige Frage an die MRT zur Planung der operativen Strategie, bei hohen Karzinomen sollte auf eine mögliche Infiltration der peritonealen Umschlagfalte geachtet werden. Zum Nachweis oder Ausschluss von Fernmetastasen stellt ein Röntgenthorax und eine Sonografie des Abdomens die durch die Leitlinie geforderte Basisdiagnostik dar. Entweder primär, in jedem Fall aber bei unklaren Befunden, sollten diese durch ein Thorax- und Abdomen-CT ergänzt werden. Neben der Bestimmung des karzinoembryonalen Antigens (CEA), das vorrangig zur Verlaufskontrolle dient, sollte eine vollständige Koloskopie zum Ausschluss eines Zweitmalignoms im Kolon erfolgen. Ist diese aufgrund eines nicht passierbaren Tumors nicht möglich, dann sollte diese 3 Monate postoperativ erfolgen. Ergänzend kann eine präoperative CT- oder MR-Kolonoskopie erfolgen, mit der größere Polypen und Karzinome nachgewiesen werden können.